Reduzierte verbale und nonverbale Kommunikation verstärken
Wo bleibt eigentlich unser Lächeln, wenn wir Mundschutz tragen? Es ist natürlich weiterhin da, aber eben nicht so eindeutig für unser Gegenüber erkennbar.
Auch andere nonverbale, subtile Signale, wie ein kurzes zustimmendes Lächeln oder ein kritisches Kräuseln des Mundes werden nicht oder nur eingeschränkt transportiert.
Das kann zu Fehlinterpretationen der nonverbalen Kommunikation führen. Und damit zu Missverständnissen. Denn – das ist nichts Neues – der Großteil unserer Kommunikation findet auf der nonverbalen Ebene statt.
Aber auch die verbale Kommunikation leidet, weil die Akustik durch einen Mundschutz verliert. Zum besseren Verständnis des gesprochenen Wortes lesen wir alle immer auch unbewusst von den Lippen ab – nur eben nicht beim Mundschutz.
Die große Herausforderung, egal ob im beruflichen oder im privaten Kontext, ist es nun, die Botschaften und positiven Attribute des Lächelns trotzdem zu transportieren. Und neue Wege zu finden, unsere reduzierte verbale und nonverbale Kommunikation zu kompensieren und zu verstärken.
Was können wir also tun?
Ein Freund beschrieb den ziemlich irritierenden Erstkontakt mit einem Facharzt, der ihn ausführlich untersuchte, dabei natürlich auch berührte und die weitere Behandlung mit ihm abstimmte. Bei all dem wusste der Patient nicht, wie der Arzt genau aussieht – ein unschönes Gefühl, nicht nur bei persönlichen Themen. Ein Bild auf dem Schreibtisch des Mediziners, mit einem freundlichen Lächeln und einem netten Hinweis, hätte sicher Barrieren abgebaut und Vertrauen geschafft.
Aber auch ein DIN A4-Blatt an der Bürotür mit dem Hinweis Wir freuen uns auf Sie – auch wenn man unser Lächeln nicht sieht, zaubert dem Besucher ein Lächeln auf das Gesicht. So nutzen wir den Effekt der Emotionsübertragung kreativ für einen guten Start in den weiteren Kontakt.
Um das durch den Mundschutz verdeckte, aber vorhandene Lächeln zu zeigen, hilft es, ganz besonders betont zu lächeln und das sogenannte Augenlächeln zu nutzen. Achten Sie besonders auf eine offene, zugewandte Körperhaltung und sprechen Sie besonders klar und deutlich.
Und ganz besonders wichtig: Wo nonverbale Kommunikation eingeschränkt ist und subtile Signale nicht ankommen können, sind wir – und auch unser Gegenüber – darauf angewiesen, dass Meinungen und Gefühle verbal ausgedrückt werden. Formulieren und sprechen Sie aus, wenn Sie nicht einverstanden sind.
Natürlich auch, wenn Sie etwas besonders gut finden! Denn das zaubert ein Lächeln aufs Gesicht – und das fühlt sich gut an – auch wenn es gerade keiner sieht!